Variationen für Koto am 18. Februar 2018
24.01.2018
„Die Musik aus Südostasien hat mich immer fasziniert“ stellt Oboist Peter Veale fest und möchte von dieser Fasziniation etwas in seinem Konzert weitergeben. Am Sonntag, 18. Februar, 18 Uhr, ist er mit einem von ihm kuratierten Konzertprogramm im Museum Kurhaus Kleve zu Gast, das musikalisch eine Brücke zwischen Europa und Japan schlägt. Zur Oboe kombiniert er japanische Koto-Instrumente und die Violine. Seine Ensemble-Mitglieder sind Makiko Goto mit ihrer Koto und Bass-Koto und die Geigerin Hannah Weihrich, die in der vergangenen Saison bereits in Kleve zu hören war.
Peter Veale, der in Neuseeland geboren wurde und in Australien aufwuchs, erfuhr durch die Nähe zu Asien eine starke biographische Prägung. Die Koto lernte er bei einem Projekt der Musikfabrik zur Musik des Komponisten Harry Partch kennen und bald auch spielen. Die mit Saiten bespannte Wölbbrettzither ist seit dem 8. Jahrhundert in Japan ein Instrument der höfischen Musik. Für jedes Instrumententeil gibt es eine mythologische Beschreibung, ihre Form wird oft mit einem Drachen verglichen. Im Konzert werden die 13saitige Koto und die 17saitige Bass-Koto zu hören sein.
Natürlich gibt es wenig Repertoire für Oboe, Violine und (Bass-)Koto. Umso bewundernswerter ist das Konzertprogramm, das Peter Veale zusammengestellt hat. Zwei Auftragswerke für die Triobesetzung von Dieter Mack und Dylan Lardelli rahmen die Werkfolge ein und werden in Kleve uraufgeführt. Mack intergriert in seinen Werken europäische und asiatische Traditionen, Lardelli stammt wie Veale aus Neuseeland und war als DAAD-Stipendiat Kompositionsstudent von Dieter Mack an der Lübecker Hochschule. Japanische Kompositionen sind dazwischen von Malika Kishino, die aus Kyoto zum Studium nach Paris und Freiburg kam, sowie von den Altmeistern Toru Takemitsu und Toshio Hosokawa zu hören. Diese komponieren beide auf der Schnittstelle von Ost und West. Takemitsu stammt aus Tokyo und nähert sich in seinem Oboen-Solo namens „Distance“ westlicher Avantgarde an. Hosokawa lernte die Musik seiner japanischen Heimat erst in Europa richtig lieben – und nennt seine Ritualmusik für Bass-Koto ganz westlich „Nocturne“. Der junge südamerikanische Komponist Jimmy Lopez schließlich nutzt in seiner Komposition die Möglichkeit, die Koto auf andere Stimmungen umzustellen.
„In diesem Konzert möchte ich die klanglichen Reize dieser verschiedenen Kombinationen in Klassikern der Moderne und neuen Werken vorstellen“ beschreibt Peter Veale seine Dramaturgie, die dem Publikum im Kurhaus faszinierende und ungeahnte Klangräume eröffnen wird. Das Programm wird danach auch in Köln und bei drei Konzerten auf einer Tour durch Neuseeland zu hören sein. Das Konzert in Kleve wird gefördert vom Kultursekretariat NRW.
Konzertkarten gibt es zum Preis von 12 €/ermäßigt 6 € an der Rathaus-Info (Tel. 0049-2821-84600), beim Fachbereich Kultur der Stadt Kleve (Tel. 0049-2821-84254) und an der Museumskasse (Tel. 0049-2821-7501-10). Einlass: 17.30 Uhr