„Der Regen lächelt“ – Kammermusik mit Kompositionen von Heiner Frost, 26.11.2015, 20h
26.11.2015
Am Donnerstag, dem 26. November 2015 um 20 Uhr findet im Museum Kurhaus Kleve ein Kammerkonzert mit Kompositionen von Heiner Frost statt. Die Stücke „Flinck: Magnificat“ und „Flinck: Sung, Unsung“ sind eigens aus Anlass der aktuellen Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve, „Govert Flinck – Reflecting History“, entstanden. Es musizieren: Mirjam Hardenberg (Sopran, Cello), Anja Speh (Klavier), Esther-Marie Verbücheln (Violine) und Henning Schmeling (Violine). Der Eintrittspreis beträgt 5,- € (ermäßigt 3,- €). Der Einlass ist ab 19.30 Uhr.
Programm:
„New York – a quiet scene for piano“, „Et in hora mortis nostrae“ (f. Cello und Klavier), „Südsüdwest“ (f. Klavier) und „Nachtgesänge“ (f. Sopran und Klavier). Nach einer Pause folgt: „Der Regen lächelt“ (f. Klavier), „Play!“ (f. Cello und Klavier), „Heek“ (f. Klavier), „Nachtblumen“ (f. Sopran und Klavier), „Kanon“ (f. Cello und Klavier; aus: „ausZeit“) sowie „Flinck: Magnificat“ (f. Singstimme, Klavier und 2 Violinen – Uraufführung!) und „Flinck: Sung, Unsung“ (f. Sopran, Cello und Klavier – Uraufführung!).
Heiner Frost über seine Kompositionen:
„New York – a quiet scene for piano“ entstand als Kompositionsauftrag für den amerikanischen Pianisten Jeffrey Jacob für eine Europa-Tournee und wurde 1986 an der Akademie der Künste in Berlin uraufgeführt. Weitere Aufführungen fanden in Amerika, Großbritannien, Holland, Kuba und Russland statt. „Et in hora mortis nostrae“ (Und in der Stunde unseres Todes)? Kein Kommentar!
„Südsüdwest“ entstand als Reaktion auf eine Mappe mit Linolschnitten des Künstlers Norbert Prangenberg. Thema der Linolschnitte: Schuberts Winterreise. Die Mappe erschien als Edition der Galerie Ebbers in Kranenburg und enthält eine CD mit der Aufnahme von „Südsüdwest“ sowie einem Interview mit Norbert Prangenberg, bei dem es um die Themenkomplexe Kunst und Heimat ging. Leider hat Norbert Prangenberg sowohl die Musik als auch den Zusammenschnitt des Interviews nicht mehr hören können. Er starb an Krebs.
Ebenfalls zu den frühen Stücken gehören die „Nachtgesänge“ auf eigene Texte. Sie waren frühe Versuche, nach einem verkopften Komponieren wieder zu Melodien zu finden.
„Kanon“: Es ist nichts Besonderes, wenn Komponisten eigene Stücke bearbeiten. Der „Kanon“ gehört eigentlich in den Liederzyklus „ausZeit“ für Alt und Klavier.
„Der Regen lächelt“: Seit Jahren begeistern mich die Erfahrungen, die man beim Haldern Pop machen kann. Musik und Atmosphäre gehen hier eine Verbindung ein, die in jedem Fall besonders und nirgends sonst zu finden ist. „Der Regen lächelt“ ist eine Hommage an ein Festival, seine Macher und die Region, die eine zentrale Rolle spielt, Denken und Fühlen beeinflusst. Keiner weiß wie, aber alle wissen, dass es so ist.
„Play!“ für Cello und Klavier entstand für eine Ausstellung mit Werken des Künstlers Jürgen Vogdt. Die Musik wurde den Besuchern der Ausstellung auf einem Walkman zur Verfügung gestellt. Die einzelnen „Episoden“ von „Play“ wurden dabei in beliebiger Reihenfolge abgespielt und waren nur über Kopfhörer zu hören. Jeder Besucher hatte also die freie Wahl, sich auf die Kombination von Musik und Bildern einzulassen.
Meine Musik nimmt nie Bezug auf ein einzelnes Werk. Sie ist immer Kontaktaufnahme. Sowohl die Musik als auch das Kunstwerk müssen jederzeit losgelöst voneinander existieren können.
„Heek“ enstand als Musik für eine Ausstellung im Kranenburger Museum Katharinenhof mit Werken von Johann Peter Heek. Das Klavierstück ist der Versuch, Heeks Farben, Formen und malerische Rhythmen mit Musik zu beantworten. „Nachtblumen“ (2010) ist ein Versuch „musikalischer Selbsthypnose“: Wenn man Texte mit der sprachlichen Schönheit, die Eichendorff zur Verfügung stellt, mit Musik beantwortet, ist die Schönheit im Klang kein Widerspruch. So der Plan.
„Flinck: Magnficat“ entstand im September 2015. Das Stück wird im Dezember in Rees nochmals aufgeführt. Es gibt zwei Fassungen – die eine wird hier und heute uraufgeführt, die andere ist für den Kammerchor Haldern und das Kammerorchester „opus m“ gedacht, wird im Dezember aufgeführt und verzichtet auf das Klavier.
„Flinck: Sung, Unsung“ entstand im Oktober 2015 im Museum Kurhaus Kleve und ist eine direkte Reaktion auf Raum, Atmosphäre und die Bilder der aktuellen Ausstellung „Govert Flinck – Reflecting History“. Es ist auf die Möglichkeiten des Duos Hardenberg / Speh zugeschnitten.